Moritz Netenjakob „Das Ufo parkt falsch“

Samstag, 29.02.2020, 20:00 Uhr Bürgerhaus Schwülper

Wie aus einer anderen Welt mutet dieser Rückblick auf den 29. Februar 2020 an! Das passt irgendwie zum Titel des Programms “ Das UFO parkt falsch“.
Das Bürgerhaus ist bis auf den letzten Platz gefüllt, dicht an dicht sind die Stühle gestellt. Der Funke springt über, das Publikum lässt sich schnell auf den Künstler ein und umgekehrt!
Es ist die letzte unbeschwerte und in jeder Beziehung glückliche Veranstaltung „vor Corona“. Ein Abend der Heiterkeit, der Ausgelassenheit und Gemeinschaft!
Der Grimmepreisträger und Bestseller-Autor Moritz Netenjakob präsentiert seinen perfekten Mix aus brüllend komischen Beobachtungen, verrückten Einfällen und liebenswerten Figuren, eine Ufo-Attacke wird von Grönemeyer, Lindenberg und Calmund abgewehrt …Fußballreporter erzählt Hänsel und Gretel …Kulturen- Clash: Deutsche Intellektuelle, türkische Fundamentalisten – und sehr viel Alkohol …
Schön war`s an diesem Abend und vor allem hatten wir Glück auch insofern, als dass das Corona-Virus noch nicht in Schwülper angekommen war und alles gut gegangen ist!

Andreas Romey

Sarkasmus trifft auf bescheuerte Ideen

Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob rockt mit seinem Solo-Programm das Bürgerhaus.

Grimmepreisträger Moritz Netenjakob kam beim Publikum in der Bürgerhalle bestens an.                                              <b>Daniela Burucker</b>                                              BZV“>   </p>
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Grimmepreisträger Moritz Netenjakob kam beim Publikum in der Bürgerhalle bestens an. Daniela Burucker BZV

Daniela Burucker

Schwülper Das Gastspiel von Moritz Netenjakob bescherte dem Kulturverein Papenteich einen tollen Start ins neue Kabarettjahr. Mit seinem Bühnenprogramm „Das Ufo parkt falsch“ begeisterte der Autor und Grimme-Preisträger das Publikum im rappelvollen Bürgerhaus.

Wie bekommt man nur so derart bescheuerte Ideen in den Kopf? Diese, auf offener Bühne an sich selbst gestellte Frage, beantwortete der Dramaturg und verblüffend vielfältige Stimmenimitator, indem er die amüsierten Zuhörer an seinen haarsträubenden Visionen teilhaben ließ. Was er ablieferte, war ein perfekter Mix aus brüllend komischen Beobachtungen und verrückten Einfällen.

Als fiktive Requisiten für seine Geschichten nutzte er das höchst schräge Sammelsurium in zwei auf Bannern gedruckten Regalen, in deren Mitte er auf der Bühne Platz genommen hatte. Zwischen Loriot-Figuren, Ernie in der Badewanne, Plastik-Dinosaurier, elektrischer Zahnbürste und bunter Literatur aus seiner Feder, nahm er die Zuhörer mit auf eine Spritztour durch die Welt und eine Reise in die Zukunft.

Dabei war ihm nichts und niemand heilig. Seine Parodien trafen die Charaktere prächtig. Was in seinem Kopf auf das Land zukommen könnte, wenn Kicker Lukas Podolski demnächst zum Bundeskanzler gewählt würde, ist so herrlich grotesk wie Poldis Idee, Kevin Großkreuz zu seinem Außenminister zu machen. Nicht nur im Interview mit dem designierten Regierungschef, hielt der Kölner der Bundesrepublik den Spiegel vor.

Dabei sprühte er vor Wortwitz und hintergründigen Spötteleien. Der Tenor war aber stets positiv. Denn wo Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg und Rainer Calmund gemeinsam eine Ufo-Attacke abwehren und das Märchen von Hänsel und Gretel zur Fußballreportage wird, ist längst noch nichts verloren. Das Publikum genoss den Abend sichtlich. Wurde es doch gleich zu Beginn von dem Künstler dafür gelobt, sich trotz Corona vor die Haustür gewagt zu haben. „Ansteckender als das Virus ist die Angst davor“, sagte er.